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Johann Wolfgang von Goethe (1823)

Der Fischer

Das Wasser rauscht’, das Wasser schwoll,
ein Fischer saß daran,
sah nach dem Angel ruhevoll,
kühl bis ans Herz hinan.
Und wie er sitzt und wie er lauscht,
teilt sich die Flut empor;
aus dem bewegten Wasser rauscht
ein feuchtes Weib hervor.
Sie sang zu ihm, sie sprach zu ihm:
Was lockst du meine Brut
mit Menschenwitz und Menschenlist
hinauf in Todesglut?
Ach wüßtest du, wie’s Fischlein ist
so wohlig auf dem Grund,
du stiegst herunter, wie du bist,
und würdest erst gesund.

Labt sich die liebe Sonne nicht,
der Mond sich nicht im Meer?
Kehrt wellenatmend ihr Gesicht
nicht doppelt schöner her?
Lockt dich der tiefe Himmel nicht,
das feuchtverklärte Blau?
Lockt dich dein eigen Angesicht
nicht her in ew’gen Tau?

Das Wasser rauscht’, das Wasser schwoll,
netzt’ ihm den nackten Fuß
sein Herz wuchs ihm so sehnsuchtsvoll,
wie bei der Liebsten Gruß.
Sie sprach zu ihm, sie sang zu ihm;
da war’s um ihn geschehn:
Halb zog sie ihn, halb sank er hin
und ward nicht mehr gesehn.
– Johann Wolfgang von Goethe, em “Obras Escolhidas de Goethe – Poesia”. [tradução João Barrento]. Lisboa: Círculo de Leitores, 1993.

Nemesis
Quando entre o povo grassa a peste atroz,
Devemos isolar-nos por prudência.
Também eu, por hesitação e ausência,
Me livrei de muita praga feroz.

Bafejou-me Amor mais do que uma vez,
E apesar disso deixei-o para trás.
E o mesmo fiz com aquelas Lacrimas
Cheias de rimas, a quatro e a três.

Mas não ficou impune o desdenhoso,
Como se de Fúrias o rasto viperino
Pelos montes o seguisse, terra e mar.

Ouço bem os Génios e seu riso;
Mas separam-me de todo o raciocínio

A fúria do soneto e loucura de amor.

XI – NemesisWenn durch das Volk die grimme Seuche wütet,
Soll man vorsichtig die Gesellschaft lassen.
Auch hab’ ich oft mit Zaudern und Verpassen
Vor manchen Influenzen mich gehütet.

Und ob gleich Amor öfters mich begütet,
Mocht’ ich zuletzt mich nicht mit ihm befassen.
So ging mir’s auch mit jenen Lacrimassen,
Als vier – und dreifach reimend sie gebrütet.

Nun aber folgt die Strafe dem Verächter,
Als wenn die Schlangenfackel der Erinnen
Von Berg zu Tal, von Land zu Meer ihn triebe.

Ich höre wohl der Genien Gelächter;
Doch trennet mich von jeglichem Besinnen
Sonettenwut und Raserei der Liebe.
– Johann Wolfgang von Goethe, em “Obras Escolhidas de Goethe – Poesia”. [tradução João Barrento]. Lisboa: Círculo de Leitores, 1993.

Pensamentos noturnos

Lastimo-vos, ó estrelas infelizes,

Que sois belas e brilhais tão radiosas,

Guiando de bom grado o marinheiro aflito,

Sem recompensa dos deuses ou dos homens:

Pois não amais, nunca conhecestes o amor!

Continuamente horas eternas levam

As vossas rondas pelo vasto céu.

Que viagem levastes já a cabo!,

Enquanto eu, entre os braços da amada,

De vós me esqueço e da meia-noite.

Nachtgedanken

Euch bedaur’ ich, unglücksel’ge Sterne,
Die ihr schön seyd und so herrlich scheinet,
Dem bedrängten Schiffer gerne leuchtet,
Unbelohnt von Göttern und von Menschen.
Denn ihr liebt nicht, kanntet nie die Liebe!
Unaufhaltsam führen ew’ge Stunden
Eure Reihen durch den weiten Himmel.
Welche Reise habt ihr schon vollendet,
Seit ich weilend in dem Arm der Liebsten
Euer und der Mitternacht vergessen!
– Johann Wolfgang von Goethe, em “Canções”. [tradução Paulo Quintela]. in: “Poemas” Goethe (Antologia).. [tradução de Paulo Quintela]. Coimbra: Universidade de Coimbra, 1958.
– Johann Wolfgang von Goethe, in: Goethes Schriften. Achter Band, G. J. Göschen. 1789.

Poemas são como vitrais pintados

Poemas são como vitrais pintados!

Se olharmos da praça para a igreja,

Tudo é escuro e sombrio;

E é assim que o Senhor Burguês os vê.

Ficará agastado? — Que lhe preste!…

E agastado fique toda a vida!

Mas — vamos! — vinde vós cá para dentro,

Saudai a sagrada capela!

De repente tudo é claro de cores:

Súbito brilham histórias e ornatos;

Sente-se um presságio neste esplendor nobre;

Isto, sim, que é pra vós, filhos de Deus!

Edificai-vos, regalai os olhos!

Gedichte sind gemalte Fensterscheiben

Gedichte sind gemalte Fensterscheiben!
Sieht man vom Markt in die Kirche hinein,
Da ist alles dunkel und düster;
Und so siehts auch der Herr Philister.
Der mag denn wohl verdrießlich sein
Und lebenslang verdrießlich bleiben.

Kommt aber nur einmal herein!
Begrüßt die heilige Kapelle;
Da ists auf einmal farbig helle,
Geschicht und Zierat glänzt in Schnelle,
Bedeutend wirkt ein edler Schein,
Dies wird euch Kindern Gottes taugen,
Erbaut euch und ergetzt die Augen!
– Johann Wolfgang von Goethe, em “Poemas”. Antologia. [tradução, notas e comentários de Paulo Quintela]. Coimbra: Centelha, 1979.

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